Pilzinfektionen (Nagelpilz)

Behandlung von Pilzerkrankungen

Gegen Pilzerkrankungen gibt es bestimmte Mittel, die sogenannten Antimykotika. Sie enthalten Wirkstoffe, die Pilze gezielt abtöten beziehungsweise ihr Wachstum hemmen.

Solange lediglich die oberflächlichen Nagelschichten und weniger als die Hälfte des Nagels befallen sind, kann die Infektion noch äußerlich mit Tinkturen und Nagellacken, welche Antimykotika enthalten, behandelt werden. Sind die Pilze jedoch bereits tiefer in den Nagel vorgedrungen, wird auch der nachwachsende Nagel immer wieder von neuem infiziert. In diesem Fall ist eine innerliche Behandlung mit Tabletten oder Kapseln erforderlich. Der pilztötende Wirkstoff erreicht die Nägel dann über die Blutbahn und lagert sich in die Nagelmatrix ein.

Die Auswahl des geeigneten Präparates trifft der Arzt anhand der Ergebnisse der Pilzkultur. Ist die Art des Pilzes nicht genau bekannt, können sogenannte Breitspektrum-Antimykotika gewählt werden, welche sich gegen viele verschiedene Pilzsorten zugleich richten.

Die konservative Behandlung eines Nagelpilzes wird üblicherweise von den Krankenkassen bezahlt.

Die Behandlung eines Nagelpilzes mit Laser wird üblicherweise nicht von den Krankenkassen bezahlt. Sind Sie im Zweifel? Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse vor der Behandlung.

Bis die Wirkstoffe durch die Nagelschichten gedrungen sind und den Pilz abtöten können, dauert es seine Zeit. Denn zwischen den Nagelschichten liegen luftgefüllte Hohlräume. Darin können Pilzsporen viele Wochen, Monate und sogar Jahre überleben. An sie kommt kein Medikament heran – weder von außen, noch von innen. Um diese zu durchbrechen, gibt es Salben, die zusätzlich zur äußerlichen und innerlichen Therapie auf den Nagel aufgetragen werden. Sie enthalten Kalium jodatum oder Harnstoff in relativ hohen Konzentrationen und sind damit in der Lage, die oberen Nagelschichten aufzulösen. Dadurch können einerseits die Wirkstoffe besser und schneller in die darunter liegenden Nagelschichten eindringen. Andererseits wird damit ein Teil der luftgefüllten Hohlräume, in denen die Pilzsporen sitzen, freigelegt. So können auch diese abgetötet werden. Eine Alternative zu solchen Salben kann es sein, sich vom Arzt die befallenen Nagelschichten mit einer Art kleiner Fräse entfernen zu lassen.

Die Antipilzmittel müssen bei Nagelpilz regelmäßig und vor allem lange genug angewendet werden – bis die Nägel gesund nachgewachsen sind. Und das braucht Zeit. Mit drei Monaten Therapie muss man bei einer Tabletteneinnahme rechnen. Bei einem Pilz-Nagellack kann die Therapie etwa sechs Monate in Anspruch nehmen. Ein begleitender Fußpilz sollte immer mitbehandelt werden.

Wir behandeln Nagelpilze auch mit Laser.

Als alternative Therapie wird heute der Laser gegen Nagelpilz empfohlen. Der Nagelpilz-Laser ist seit 2010 offiziell zugelassen zur Nagelpilz-Behandlung. Laser, die die Nägel kaputtmachen und so auch den Nagelpilz zerstören, gab es auch vorher schon. Diese Art der Laserbehandlung geht jedoch mit ähnlichen Komplikationen wie die chirurgische Nagelentfernung einher (Schmerzen und Entzündungsgefahr). Die heute angewandte Nagelpilz-Laserbehandlung entfernt inzwischen gezielt die Pilze und greift nicht die Nagelsubstanz an.

Die Behandlung mit einem Nagelpilz-Laser richtet sich in erster Linie nach der Schwere der Symptome. In der Regel erstreckt sich eine Nagelpilz-Laserbehandlung über einige Monate, wobei Sitzungen im Abstand von einer bis vier Wochen stattfinden. Eine Sitzung dauert dabei meist nur wenige Minuten. Alle betroffenen Zehen werden einzeln bestrahlt.

Der Nagelpilz-Laser tut nicht weh. Es können in den gerade bestrahlten Zehen ein Wärmegefühl, Kribbeln oder ein leichtes Stechen auftreten. Diese Gefühle werden aber lediglich als „unangenehm“ beschrieben. Sie verschwinden, wenn die Laserbehandlung des Nagels beendet ist.