Balneophoto­thera­pie

(Asynchrone Balneotherapie und Bade-PUVA-Therapie)

Balneophototherapie (Sole-Photo-Therapie)

Indikation: Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte)

Bei der Balneophototherapie handelt es sich um eine Behandlungsmethode bei der substanzhaltige Bäder (z. B. mit hohen Salzkonzentrationen) zusammen mit phototherapeutischen Maßnahmen (UV-Licht) eingesetzt werden. Diese Therapieform gilt als erfolgreiche Behandlung der Neurodermitis und besonders der Psoriasis (Schuppenflechte).

Das Verfahren

Das Prinzip der Balneophototherapie basiert auf der Nachahmung eines therapeutischen Bades im Toten Meer. Die sogenannte Tote-Meer-Therapie besteht aus zwei Hauptkomponenten: Das Meerwasser weist eine Salzkonzentration von ca. 40 % auf und entfaltet in Kombination mit der natürlichen Bestrahlung durch das Sonnenlicht seine heilende Wirkung auf die erkrankte Haut.

Weniger aufwendig werden die hypertonischen Salzbäder bzw. Solebäder mit anschließender UV-Bestrahlung in Deutschland in spezialisierten Praxen und Zentren angewendet.

Dabei wird die synchrone von der asynchronen Balneotherapie unterschieden. Bei der synchronen Balneotherapie erfolgt die Anwendung des UV-Lichts während des Badens, während sich die Bestrahlung bei der asynchronen Balneotherapie dem Bad anschließt. Das Bad dauert in der Regel etwa 20 Minuten, bei der nachfolgenden Strahlung handelt es sich entweder um reines UVB-Licht oder eine Kombination aus UVA- und UVB-Licht. Die Wirkung der Balneophototherapie ist unter anderem auf das Herauslösen von entzündungsfördernden Stoffen aus der Haut zurückzuführen.

Eine spezielle Variante der Balneophototherapie ist die Bade-PUVA-Therapie, die auch als Photochemotherapie bezeichnet wird. Dieser Begriff steht für den kombinierten Einsatz von UVA-Licht und Psoralen. Psoralen sind Stoffe die einen photosensibilisierenden (Steigerung der Lichtempfindlichkeit) Einfluss auf die Haut haben, sodass die Wirksamkeit des UVA-Lichtes gesteigert wird. In Deutschland wird die Substanz 8-Methoxypsoralen (8-MOP) angewendet. Die Applikation dieser Substanz kann über orale Tablettengabe (orale PUVA-Therapie/orale Puva) erfolgen, allerdings stehen heute die Bade-PUVA-Behandlung sowie eine Creme-PUVA-Behandlung zur Verfügung.

In Deutschland werden die Kosten für die Balneophototherapie (Asynchrone Balneotherapie und Bade-PUVA-Therapie) von der Krankenkasse übernommen.

Die Balneophototherapie wird in unserer Praxis durchgeführt.

Erfolg

Bei vielen schweren Hauterkrankungen sind mit dieser Therapie sehr gute Erfolge zu verzeichnen.

Nebenwirkungen

Da Meladinine zur Steigerung der Lichtempfinklichkeit der Haut führt, sind sonnenbrandartige Hautreaktionen mit Rötung, Juckreiz und Blasenbildung möglich, wenn die Bestrahlungsdauer zu lange gewählt worden ist. Da wir diese Zeiten nur sehr langsam steigern, haben wir in unserer Praxis noch keine schwereren Nebenwirkungen beobachtet. Sehr selten sind Haarbalgentzündungen, ähnlich wie bei Akne.

Wie bei jeder natürlichen oder künstlichen Lichteinwirkung sind unter Umständen auch bei dieser Behandlungsform Langzeitnebenwirkungen, wie vermehrte Hautalterung und die spätere Entwicklung von bösartigen Tumoren der Haut denkbar. Deshalb machen wir bei unseren Badepatienten in regelmäßigen Abständen die Hautkrebsvorsrgeuntersucheung, um eventuelle bösartige Veränderungen rechtzeitig zu behandeln. In der Schwangeschaft darf Meladinine nicht angewandt werden, so dass unter der PUVA-Therapie eine sichere Schwangerschaftsverhütung bei Frauen im gebärfähigen Alter vorzunehmen ist.